Psalms 3

Text: Psalm 3,1-8 Der 3. Psalm gibt mit seiner eigenen Aufschrift zu erkennen, von wem - wann, - und in welchen Umständen er gemacht sei, es heißt nämlich: Ein Psalm Davids, da er flohe vor Absalom. Man kann wohl denken, daß ein solcher Psalm nicht gleich das erste gewesen ist, was David auf seiner Flucht vor Absalom angestimmt hat, sondern nachdem es vorher manche andere Not= und Stoßgebete bei ihm gegeben haben mag. So hat er gegen das Ende hin oder vielleicht erst nach überstandener Not alles dasjenige, was sein Glaube darunter erfahren hat, in einem solchen Psalm zusammengefaßt. Daher findet sich nun im Psalm weiter, daß er vor GOtt bewegliche Klagen über seine Feinde führet, im 2. und 3. Vers. David hat also in diesen Umständen Alles erfahren, was weh tun kann: Offenbare Feinde und deren Macht, aber auch bittere Reden verzagter Leute, die es mit ihm und seiner guten Sache sogleich verloren gaben, und ihn durch solche Vorwürfe auch verzagt machen wollten. Er erwehrt sich aber dessen, und überschreit, so zu sagen, solche Reden mit seinem nun im 4. und 5. Vers behaupteten gläubigen Ruhm an GOtt. Die Flucht vor Absalom kam über David als eine Zucht, wegen dem Handel mit Uria und Bathseba, aber GOttes Wort aus Nathans Munde: der HErr hat deine Sünde weggenommen, im 2. Buch Samuel 12:13, hat David so gefaßt, daß er auf selbiger Flucht mehrmals GOttes Angesicht im Gebet gesucht, und auch in augenscheinlicher Erhörung gefunden hat, siehe im 2. Buch Samuel 15:31 Aus diesem zusammen ist nun die schöne Fassung bei ihm gekommen, daß er sein Herz über das Gegenwärtige gestillt V.6-7, auf das Zukünftige sich in seinem GOtt gestärkt V.8, und an das unfehlbare Wohlmachen GOttes sich aufgeopfert hat V.9. Zuletzt zieht sich David wieder unter die allgemeine Gnaden= und Segens=Verheißungen GOttes zurück, und hängt sich wie ein Anderer vom Volk daran, daß, es möchte auch mit ihm in seinen besonderen Angelegenheiten gehen wie es wolle, doch der Segen über das Volk GOttes nicht ausbleiben würde, und daran auch sein Anteil nicht abgetan werden; darum genüge ihm daran. Der Glaube hält gern neben aller Freudigkeit über dieser Bescheidenheit, daß er aus seinen einzelnen Umständen nicht zu viel macht, und nicht tut, als ob über dem Ausbleiben der Hilfe für ihn die Verheißungen GOttes gar aus wären, sondern vielmehr umgekehrt, wenn auch für mich die Hilfe ausbliebe, so ist doch bei dem HErrn der Segen über sein Volk; so bleibt mir doch noch das allgemeine Heil GOttes mit Allen, die darauf warten, man sehe Dan. 3:17-18 nach, wie die drei Männer dem Nebukadnezar bezeugen: siehe unser GOtt, den wir ehren, kann uns wohl erretten usw. Es sind oft auch von dem HErrn erweckte Widersacher, wie im 1. Buch der Könige 11:14 und darum gilt es, darüber vor dem HErrn anzufragen. Das Harren GOttes verstehen Wenige Jes. 30:18.
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